Entstehung

Die Geschichte hinter der Geschichte

Hannah

Ein Mädchen aus Afrika findet eine Heimat in Bayern

Wie "Hannah" entstand

Die Geschichte von Hannah beruht auf wirklichen Begebenheiten. Sie ist meine erste Kindergeschichte und entstand an einem Wendepunkt in meinem Leben: Ich hängte damals den Journalismus an den Nagel und begann, Literatur zu schreiben. Beide Genres sind verwandt, gemeinsam ist ihnen, dass man recherchieren und schreiben können muss. Anders als der Journalismus, wendet sich die Literatur aber direkt ans Herz.
Ich hatte 25 Jahre in Lokalredaktionen gearbeitet, zuletzt als Chefredakteur und Verlagsleiter einer Wochenzeitung in Gründung. Nach einem Herzinfarkt war ich auf Rehabilitation in Bayerisch Gmain, wo mir mein redaktioneller Berater Ulrich bei einem Besuch die beinahe unanständige Frage stellte: 
„Wenn es die Wochenzeitung nicht gäbe, was würden Sie am allerliebsten tun auf der Welt?“
Die Gründung der Wochenzeitung war bis dahin eine eher ruppige Angelegenheit gewesen.  
Trotzdem ärgerte mich diese Frage, denn sie klang nach Aufgeben. 

Um den Uli auf den Arm zu nehmen, sagte ich: „Am allerliebsten würde ich ein Kinderbuch schreiben.“
„Hervorragend!“, meinte Uli, „tun Sie das auf alle Fälle.“
Jedes Mal, wenn er mich besuchte, fragte er fortan:
„Na, wie geht´s denn Ihrem Kinderbuch?“
Ein paar Wochen später antwortete ich: 
„Ich habe gerade mit dem Schreiben begonnen.“
„Na wunderbar“, rief Uli, „bleiben Sie dran!“

Meine eigenen Kinder sind Doppelstaater

Wie schreibt man ein Kinderbuch? Dazu braucht man zuerst eine gute Geschichte, die man in klarer einfacher Sprache erzählen sollte. Als überdurchschnittlich neugieriges Kind hatte ich selbst einige haarsträubende „Abenteuer“ erlebt. Einige davon rief ich mir in Erinnerung. Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse kam ich schnell auf den Gedanken, dass sich meine Geschichte um Flüchtlingskinder drehen sollte. Dieses Thema lag mir sehr nahe, denn meine eigenen Kinder sind Doppelstaater, was man ihnen auch ansieht. Ich hatte also eine ganz gute Vorstellung davon, wie die Gesellschaft in Oberbayern auf solch exotische Kinder reagiert. 

Zu guter Letzt fiel mir eine Freundin ein, die als Flüchtlingskind aus Eritrea nach Deutschland gekommen war und heute als Ärztin arbeitet. Von ihr wusste ich aus erster Hand, wie Kinder in Eritrea leben und wie es für sie ist, nach Deutschland zu kommen. Von meinem Bruder, der für das Landeskriminalamt Bayern tätig ist, kannte ich die Geschichte von der Lösegeldübergabe, die im Buch ebenfalls eine Rolle spielt. 

Ich hatte also Anknüpfungspunkte, viele Fäden, die ich aufgriff und neu miteinander verwob. Je weiter die Arbeit gedieh, desto größere Freude hatte ich daran. Ich hoffe, dass sich meine Freude auf die jungen Leser überträgt. 

Die Illustrationen

Mit Lis Werner habe ich eine hevorragende Illustratorin für "Hannah" gefunden. Wie sich unsere Zusammenarbeit gestaltet hat, das könnt ihr hier nachhören:

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